Erneuerung der Codex-Sinaiticus-Webseite
Wir freuen uns, über das im November 2022 gestartete Projekt zur Erneuerung der Codex-Sinaiticus-Webseite informieren zu können! Die Anfänge des Codex-Sinaiticus-Projektes gehen zurück auf den 9. März 2005 und die Unterzeichnung eines Partnerschaftsvertrags zwischen der British Library, der Universitätsbibliothek Leipzig, dem Katharinenkloster auf dem Sinai sowie der Russischen Nationalbibliothek. Im Jahr 2008 stellte das Projekt die Codex-Sinaiticus-Webseite online, die die Digitalisate der an den vier Partnerinstitutionen erhaltenen Teile des Codex Sinaiticus zusammenführt und diese Bilder mit der im Rahmen des Projekts neu erstellten Transkription verbindet. Zur Fertigstellung der Webseite wurde 2009 eine Konferenz abgehalten, deren Artikel 2015 publiziert wurden. Ein gedrucktes Faksimile des Codex wurde 2010 veröffentlicht, gemeinsam mit einer Monografie von David Parker, Codex Sinaiticus: the story of the world?s oldest Bible.
Der Erfolg der Codex-Sinaiticus-Webseite spiegelt sich in der konstant sehr hohen Zahl an Nutzer:innen wider, die weiterhin von dem Angebot angezogen werden. Mehrere zehn Millionen Seiten werden jährlich von Nutzer:innen aus aller Welt aufgerufen. Seit dem Start der ursprünglichen Webseite haben sich Webtechnologien inzwischen deutlich weiterentwickelt und bieten nun Möglichkeiten, das Angebot zu verbessern.
Auf Basis einer mehrjährigen Projektförderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die Codex-Sinaiticus-Webseite derzeit komplett überarbeitet. Ziel des Projektes ist eine vollständige Neuimplementierung der Seite auf Basis moderner Webtechnologien wie React, einer Apache solr Suchmaschine sowie dem International Image Interoperability Framework (IIIF), um sowohl die Nutzerfreundlichkeit als auch die Interoperabilität der Webseite grundlegend zu verbessern.
Die neue Webseite wird über ein intuitives, zeitgemäßes Design und eine barrierearme Oberfläche verfügen. Signifikant verbesserte Such- und Retrievalfunktionalitäten werden es den Nutzer:innen ermöglichen, deutlich mächtigere Abfragen zu stellen und relevante Inhalte effizienter zu finden. Die neue Seite wird vollständig auf mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones bedienbar sein.
Die aktuellen Entwicklungen in den Digital Humanities rücken Interoperabilität und Verlinkung von Inhalten immer weiter in den Fokus, entsprechend werden die Daten, die die Grundlage der neuen Codex-Sinaiticus-Webseite bilden, nachnutzbar und in fremde Kontexte einbettbar angeboten werden. Digitalisate werden über IIIF verfügbar gemacht und Transkriptionen auch entsprechend dem Web Annotation Data Model (WADM) modelliert. Weiterhin sollen Oberflächen für den direkten Datenabruf entstehen.
Das Projektteam an der Universitätsbibliothek Leipzig arbeitet in enger Abstimmung mit den Mitgliedern der Codex-Sinaiticus-Partnerschaft an der British Library sowie dem Katharinenkloster auf dem Sinai. Ein wissenschaftlicher Beirat aus internationalen Experten steht dem Projekt beratend zur Seite und vertritt die Anforderungen spezifischer Zielgruppen. Weitere Informationen über den Fortschritt des Projekts werden an dieser Stelle bekannt gegeben werden.